Blog

»Die Reisenden wenden sich schnell wieder ihrem Wunschziel zu«

SPIEGEL: Herr Fiebig, der Krieg im Nahen Osten droht zu eskalieren. Das Auswärtige Amt rät von Reisen in viele Länder der Region ab. Fällt die Sommersaison dort aus?

Norbert Fiebig: Die Region und insbesondere die Vereinigten Arabischen Emirate sind eigentlich ein klassisches Winterreiseziel. Im Sommer ist es dort sehr heiß. Die Lieblingsziele der Deutschen im Sommer sind am Mittelmeer.

SPIEGEL: Jetzt wäre die Zeit, eine Winterreise zu buchen – und Nahost womöglich zu meiden.

Fiebig: Das Buchungsgeschäft für die Wintersaison kommt tatsächlich gerade erst in Schwung. Es ist also noch etwas Zeit. Aller Erfahrung nach wenden sich die Reisenden schnell wieder ihrem Wunschziel zu, wenn eine Krise vorüber ist.

SPIEGEL: Ägypten ist von den Warnungen des Auswärtigen Amts nicht betroffen. Profitiert das Land jetzt?

Fiebig: Aktuell sehen wir keine signifikanten Änderungen im Buchungsverhalten, weder im Positiven noch im Negativen. Allenfalls könnte man aktuell von einer leichten Zurückhaltung sprechen, aber das gilt für die gesamte Region. Bedenken Sie, dass kaum einer vorhersagen kann, wie sich die Krise entwickelt.

SPIEGEL: Wenn die Waffen schweigen, läuft das Geschäft wie gewohnt weiter?

Fiebig: Die Vergangenheit hat gezeigt: Es gibt eine große Zahl von Touristen, die immer wieder an einen Urlaubsort oder eine Region reisen möchten. Wenn sich die Lage dann wieder entspannt, entscheiden sie sich schnell wieder für ihr geliebtes Reiseziel.

SPIEGEL: Können die Kunden auf Schnäppchen hoffen?

Fiebig: Wer günstig reisen will, sollte früh buchen. Dann haben Reisende die größte Auswahl und können sich das Hotel und auch die Lage des Zimmers aussuchen. Je näher der Reisetermin rückt, desto flexibler muss man sein, wenn man besonders günstig reisen will. Im Fall von Reisewarnungen werden Pauschalreisen kostenlos storniert oder umgebucht.