Trotz steigender Kosten hat die Bundesregierung keine Strategie, wie sie ihre Abhängigkeit von externen Beratern verringern kann. Das kritisiert der Bundesrechnungshof in einem noch unveröffentlichten Bericht an den Haushaltsausschuss des Bundestages, der dem SPIEGEL vorliegt.
Insgesamt hat die Bundesregierung demnach in den vergangenen zehn Jahren mehr als 1,6 Milliarden Euro für externe Beratung ausgegeben. Der Haushaltsausschuss hatte schon 2020 gefordert, den Einsatz von Beratern substanziell zu reduzieren. »Diesen Forderungen ist die Bundesregierung nicht nachgekommen«, heißt es im Bericht.
Allein von 2020 bis 2023 seien die Ausgaben um 39 Prozent auf jährlich knapp 240 Millionen Euro gestiegen. Besonders im IT-Bereich müsse der Bund eigene Kompetenzen aufbauen, andernfalls sei die »Integrität der Verwaltung« in Gefahr.
»Wenig Bereitschaft zu Veränderungen«
Die Bundesregierung legt einmal im Jahr einen sogenannten Beraterbericht vor. Diese Berichte lassen laut Bundesrechnungshof »nur wenig Bereitschaft zu Veränderungen beim Einsatz externer Berater erkennen«. Die meisten Ministerien hätten nicht einmal konkrete Abbauziele formuliert.
Nur das Bundesinnenministerium legte demnach einen 14-Punkte-Plan vor, der aber »im Ergebnis nicht zu Verbesserungen« führte. Beim Projekt »IT-Konsolidierung Bund« habe das Innenministerium mit dem Finanzcontrolling sogar eine Kernaufgabe ausgelagert. Berater des Bundes seien »oft global agierende Consulting-Gesellschaften, die jährliche Umsätze im Milliardenbereich erwirtschaften«.