Verbraucherschützer warnen vor unvollständigen Angeboten bei Wärmepumpen. Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz hat 160 Angebote für Luft-Wasser-Wärmepumpen ausgewertet. Diese wurden zwischen Oktober 2024 und Mai 2025 erstellt. Dabei traten enorme Preisunterschiede zutage: Die Kosten reichen von 20.228 Euro bis hin zu 63.061 Euro.
Doch nicht nur die Preise variieren stark. Auch die Vollständigkeit der Angebote lässt nach Ansicht der Verbraucherschützer oft zu wünschen übrig. Das erschwere es, die richtige Wahl zu treffen und berge das Risiko, teure Überraschungen zu erleben. Demnach enthielten nur 26 Prozent der Angebote alle wichtigen Punkte.
Die untersuchten Angebote richteten sich an Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern in Rheinland-Pfalz, die ihre Heizsysteme von Gas oder Öl auf Wärmepumpen umstellen wollen. (Hier geht es zur ausführlichen Auswertung der Verbraucherzentrale .)
Der durchschnittliche Angebotspreis liegt demnach bei rund 36.000 Euro (Median: 34.979 Euro). Teils umfassten die Angebote nur zwei Seiten, teils waren es mehr als 30 Seiten. Teilweise seien nicht mal das Modell und die Leistung der Wärmepumpe angegeben worden, kritisieren die Verbraucherschützer.
Die Verbraucherschützer haben die Angebote nach Kategorien analysiert, um sie vergleichbar zu machen. Besonders auffällig: Selbst bei vergleichbaren Leistungen können die Preise stark schwanken.
Ein Grund für die hohen Unterschiede sind laut der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz nicht nur die individuellen Gegebenheiten vor Ort, sondern auch die Erfahrung der Installationsbetriebe. »Die aktuelle Marktlage mit hoher Nachfrage und begrenztem Angebot führt zudem zu überteuerten Angeboten«, heißt es in der Analyse.
Fehlende Leistungen als Kostenrisiko
Zentraler Kritikpunkt der Verbraucherschützer sind unvollständige Angebote. Häufig fehlen wichtige Posten.
So wurde die Elektroinstallation in einem Drittel der Angebote nicht ausgewiesen, der Hinweis auf Kosten für das Fundament für die Außenaufstellung fehlte bei der Hälfte der Angebote. Bei jedem Fünften fehlte der hydraulische Abgleich – eine wichtige Fördervoraussetzung. Diese Leistungen werden oft als »bauseits« deklariert, was bedeutet, dass sich die Kunden selbst um deren Umsetzung kümmern müssen.
Das kann teuer werden: Die Kosten für Elektroinstallation und Fundament belaufen sich laut der Auswertung auf bis zu 10.432 Euro – zusätzlich zum angegebenen Angebotspreis.
In lediglich 18 Angeboten sei auch ein Tausch der Heizkörper berechnet worden. Das könne aber einen großen Einfluss auf die Effizienz und den Stromverbrauch der Wärmepumpe haben.
Die Verbraucherschützer raten deshalb, in Angeboten vor allem auf folgende Posten zu achten:
Vollständigkeit des Angebots: Sind alle wichtigen Leistungen wie Fundament, Elektroinstallation, hydraulischer Abgleich und Montage enthalten?
Fehlt beispielsweise der Posten »Elektroinstallation«, sollten Verbraucher klären, ob sie dafür ein separates Angebot von einer Elektrofirma benötigen. Gleiches gilt für das Fundament, das für einen sicheren und geräuscharmen Betrieb der Wärmepumpe essenziell ist.
Transparenz: Werden die Kosten für einzelne Posten wie Material und Arbeitszeit separat ausgewiesen?
Angemessene Dimensionierung: Die Leistung der Wärmepumpe sollte auf die Heizlast des Gebäudes abgestimmt sein, um unnötige Kosten und Effizienzverluste zu vermeiden.
Die Analyse zeige, dass es sich lohne, mehrere Angebote einzuholen und diese genau zu vergleichen, so die Verbraucherzentrale.
Potenzielle Käufer sollten sich nicht nur auf den Gesamtpreis konzentrieren, sondern auch auf die enthaltenen Leistungen und deren Qualität.
Die Verbraucherschützer appellieren zudem an die Innungen der Handwerksbetriebe, mit einem Vorschlag zur Strukturierung Wärmepumpen-Angebote verständlicher und vergleichbarer zu gestalten.