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Trump äußert sich im Zollstreit verärgert über die EU

Das Verhältnis zwischen den USA und der EU im Zollstreit ist offenbar unverändert schwierig. Zumindest scheint es Donald Trump so zu sehen. Der US-Präsident hat die EU gewarnt, dass sie in dem Konflikt ohne ein ausreichendes Angebot mit höheren Zöllen rechnen müsse. Die EU müsse ein gutes Angebot machen, sagte Trump am Dienstag an Bord der »Air Force One«. Auch die Handelsgespräche mit Japan seien »hart«

»Wir sind im Gespräch, aber ich habe nicht das Gefühl, dass sie bisher ein faires Angebot gemacht haben«, sagte Trump gegenüber Reportern mit Bezug auf die EU. »Entweder sie machen ein gutes Geschäft oder sie zahlen einfach, was wir ihnen sagen, dass sie zahlen müssen.«

Von der Leyen äußert sich optimistisch

Trump hatte den G7-Gipfel wegen der Eskalation im Nahen Osten vorzeitig verlassen. Die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, erklärte am Rande des G7-Gipfels, dass das Ziel weiterhin darin bestehe, eine Einigung vor dem 9. Juli zu erreichen. Danach würden ohne Einigung höhere gegenseitige Zölle in Kraft treten, weil die EU auf US-Strafzölle mit Gegenmaßnahmen reagieren würde. »Es ist komplex, aber wir kommen voran«, sagte von der Leyen.

In Kananaskis hatte Trump mit dem britischen Premierminister Keir Starmer den Handelsdeal zwischen den USA und Großbritannien finalisiert. Trump hatte daneben auch den japanischen Ministerpräsidenten Shigeru Ishiba getroffen. Beim bilateralen Gespräch zwischen Merz und dem US-Präsidenten spielte das Thema dagegen nach deutschen Angaben keine Rolle.

Merz: »Wir nähern uns in kleinen Schritten einer Einigung«

Kanzler Friedrich Merz hatte sich dagegen am Rande des G7-Gipfels in Kanada optimistisch gezeigt, dass eine Einigung vor Sommer gelingen werde. »Wir nähern uns in kleinen Schritten einer Einigung«, sagte Merz am Rande des G7-Gipfels im ARD-Interview. Auch im ZDF äußerte sich der Kanzler optimistisch: »Ich bin zuversichtlich, dass uns ein Abkommen gelingt. Es wird kein sehr umfassendes Abkommen sein, es wird einige wenige große Branchen betreffen, aber die sind wichtig, und die sind gerade für die deutsche Wirtschaft wichtig.« Er habe hier insbesondere die Automobilindustrie im Blick.

Trump hatte viele Staaten der Welt mit Strafzöllen überzogen und am Montag auf dem G7-Gipfel betont, dass er an eine aktive Zollpolitik glaube. Merz plädiert dagegen für den Abbau der Zölle im transatlantischen Handel. Ohne eine Einigung mit der US-Regierung dürfte auch die EU neue Zölle auf US-Produkte erheben.