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Erneut Absatzrückgang bei Tesla

Die Zahl der ausgelieferten Autos von Tesla ist im zweiten Quartal erneut gefallen. Nach Angaben des Elektroautoherstellers sanken die Auslieferungen im Jahresvergleich um 13,5 Prozent. Dieser Rückgang war von Branchenbeobachtern bereits erwartet worden. Die mittlere Expertenschätzung lag nur etwas unter der Auslieferungszahl.

Zudem steigerte der Konzern die Produktion deutlicher als gedacht. Die Tesla-Aktie gewann im vorbörslichen US-Handel fünf Prozent. Das Unternehmen von Milliardär Elon Musk kämpft seit Monaten mit sinkender Nachfrage. Wegen seiner politischen Ansichten gab es weltweit Boykottaufrufe. Musk unterstützte US-Präsident Donald Trump mit historisch großen Summen im Wahlkampf.

Imageschaden durch Aktivitäten von Elon Musk

Nach der Wahl beriet er Trump über Monate bei dessen Sparkurs. Der Tesla-Chef mischte sich zudem in die europäische Politik ein und warb unter anderem im Bundestagswahlkampf für die AfD sowie für andere rechtsextreme Politiker und Aktivisten. Zuletzt überwarfen sich Trump und Musk öffentlich.

Die US-Regierung plant inzwischen die Abschaffung von Elektroauto-Subventionen, was die Verkäufe im wichtigen Heimatmarkt zum Jahresende noch weiter unter Druck bringen könnte. Auch versucht das Weiße Haus, ein Gesetz in Kalifornien zu stoppen, das ab 2035 nur noch den Verkauf von Elektroautos erlauben würde.

In den ersten drei Monaten dieses Jahres sank der Nettogewinn von Tesla um 71 Prozent. Die Verkäufe sanken von April bis Juni auf 384.122 Fahrzeuge, nach 443.956 im Vorjahreszeitraum. In dieser Zeit verließ Musk seinen Posten als Sparbeauftragter der Trump-Regierung, was Hoffnung auf eine Erholung der Verkäufe aufkommen ließ.

Abwärtstrend in China zuletzt gestoppt

Die Verkäufe der Modelle 3 und Y beliefen sich zuletzt auf 373.728 und lagen damit über der Schätzung der Wall-Street-Analysten von 356.000. Tesla bekommt zunehmend Konkurrenz aus China zu spüren, wo eine Vielzahl neuer und etablierter Autobauer inzwischen mit ihren Fahrzeugen auf den Markt drängt. Nach acht Monaten mit Absatzrückgängen konnte Tesla im Juni in der Volksrepublik wieder mehr seiner E-Autos verkaufen.

Zuletzt erneuerte Tesla sein wichtigstes Model Y. Die überarbeitete Version wird nach dem Modellwechsel in den USA erst seit wenigen Wochen an Käufer ausgeliefert.

Tesla-Fabrik in Grünheide, Brandenburg

Foto: Joko / imageBROKER / picture alliance