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Verkehrsminister Schnieder verspricht Brückensanierung bis 2032

Spätestens seit dem Einbruch der Carolabrücke in Dresden im vergangenen Jahr sind Brücken ein Symbol für die veraltete Infrastruktur in Deutschland: Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) hat nun angekündigt, die meisten maroden Brücken bis 2032 erneuern zu wollen. Das sagte Schnieder der Deutschen Presse-Agentur.

Die Sanierung der Brücken sei sehr dringend, betonte Schnieder. Der Bund werde daher das Programm prioritär betreiben. Es gebe etwa 4000 Brücken, die am besten schnell modernisiert werden müssten. »Ich gehe davon aus, dass wir bis 2032 einen Großteil (...) saniert haben.«
Schnieder bestätigte damit die Zeitpläne zur Brückensanierung, die bereits sein Vorgänger Volker Wissing (ursprünglich FDP, jetzt parteilos) genannt hatte.

So groß wie 450 Fußballfelder

Schnieder zufolge sind die 4000 Brücken zusammengenommen so groß wie etwa 450 Fußballfelder. Davon seien bereits umgerechnet 156 Fußballfelder erneuert worden. »Ein Drittel der Fläche ist saniert, und den Rest werden und müssen wir jetzt angehen«, so der Bundesverkehrsminister.

Im Haushaltsentwurf für 2025 sieht die Bundesregierung 2,5 Milliarden Euro aus dem umfangreichen Sondervermögen für Infrastruktur für die Brückensanierung vor – in den Folgejahren sollen weitere Milliarden fließen.

Für Autofahrerinnen und Autofahrer in Deutschland dürfte die geplante Brückensanierung zur Belastungsprobe werden. »Zunächst werden die Menschen viele Baustellen sehen«, sagte Verkehrsminister Schnieder. Das bedeute Einschränkungen und zusätzliche Belastungen im Straßenverkehr. Schnieder betonte jedoch, dass sich die Situation nach Abschluss der Arbeiten deutlich verbessern werde: »Am Ende steht wieder eine einwandfrei funktionierende Brücke.«

Der Bundesrechnungshof hatte der Bundesregierung eine zu schleppende Sanierung maroder Brücken vorgeworfen. Das Ministerium hatte die Kritik zurückgewiesen.

Schnieder fordert nun mehr Tempo: »Wir müssen auch schneller werden. Wir müssen Verfahren vereinfachen und beschleunigen, da, wo das möglich ist.« Die derzeitigen Regelungen seien teils zu langwierig und würden zu Verzögerungen führen. Wenn etwa eine Brücke am gleichen Ort neu gebaut werde, müsse man derzeit ein Planfeststellungsverfahren machen. »Wir prüfen alles noch einmal, obwohl da doch schon eine Brücke stand. Das versteht eigentlich keiner. Deshalb wollen wir das Verfahren ändern, um es schneller und einfacher zu machen.«